Sinfoniekonzert | Westdeutsche Sinfonia

7. April 2019
Leverkusen
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4. KlassikSonntag! mit der Westdeutschen Sinfonia Leverkusen

Konstantin Lapshin (Klavier)
Uwe Komischke (Trompete)
Dirk Joeres (Leitung)

PROGRAMM:

Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 45 fis-moll („Abschieds-Sinfonie“)
Dmitri Schostakowitsch: Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester c-moll op. 35
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-moll KV 550

„Etwas Unerhörtes geschah am Pult des zweiten Hornbläsers: er und der erste Oboist standen mitten im Spielen auf, packten die Instrumente ein und verließen das Podium. Elf Takte weiter ergreift der bisher unbeschäftigte Fagottist sein Instrument, doch nur um kurz, unisono mit der zweiten Geige den Anfang des ersten Motivs zu blasen …“ Die Überlieferung, wie sich im Finale von Joseph Haydns Sinfonie Nr. 45 peu à peu die Bühne leert, ist so legendär wie ungesichert. Was auch immer der tatsächliche Grund für diese auskomponierte Pultflucht gewesen sein mag (am wahrscheinlichsten scheint der kollektive Urlaubswunsch der Musiker) – die Wirkung ist frappierend und hat dafür gesorgt, dass diese hochinteres- sante Sinfonie in der (höchst ungewöhnlichen) Tonart fis-moll alsbald den (nicht von Haydn stammenden) Beinamen „Abschieds-Sinfonie“ erhielt. Ein Werk des Aufbruchs hingegen ist Dmitri Schostakowitschs Klavierkonzert mit Trompete und Streichorchester aus dem Jahr 1933, das mit überschäumender Spielfreude Anleihen sowohl bei Beethoven wie beim Jazz macht; letzteres hat ihm, wie späterhin so oft, die Missbilligung sozialistischer Funktionäre eingebracht.

An Haydns fis-moll-Erkundungen knüpft Mozarts große g-moll-Sinfonie Nr. 40 aus dem Jahr 1788 mit harmonischen Kühnheiten und expressiven Abgründen an, die freilich allemal kunstvoll in die Gesamtform integriert werden; nicht von ungefähr wurde seine vorletzte Sinfonie, „welche mit höchster Erhabenheit die größte Schönheit verbindet, und doch nie ins Wilde und Abentheuerliche abschweift“ (Allgemeine Musikalische Zeitung, 1805), eines seiner beliebtesten Werke.

Klaviersolist in Schostakowitschs Konzert ist der in London lebende russische Pianist Konstantin Lapshin, den Murray Perahia als „ein ganz besonderes Talent“ bezeichnet hat; die amerikanische Musikzeitschrift „Fanfare“ lobte seine „beeindruckende Technik und den impulsiven romantischen Ausdruck – ein Markenzeichen so vieler russischer Pianisten, darunter Rachmaninow und Horowitz“. Der Preisträger bei mehr als 15 internationalen Wettbewerben (u.a. Internationaler Schubert-Wettbewerb Dortmund und Internationaler Rachmaninow-Klavierwettbewerb in Moskau) absolvierte seine Studien zunächst am Moskauer Staatskonservatorium bei Lev Naumov und Michail Voskresensky, bevor er in London bei Vanessa Latarche am Royal College of Music studierte. Hier wurde er mit der Chappell Goldmedaille und dem Preis für den herausragendsten Studenten aller Disziplinen ausgezeichnet, worauf er eingeladen wurde, vor HRH Prince Charles zu spielen und als ‚Rising Star‘ in der Londoner Cadogan Hall aufzutreten. Darüber hinaus ist er u.a. mit dem Odessa Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Mikhail Pletnev beim International Black Sea Festival aufgetreten.

Die Trompetenpartie gestaltet der Solo-Trompeter der WSL, Uwe Komischke, der in derselben Funktion auch Sergiu Celibidaches Münchner Philharmonikern angehörte und als Professor für Trompete an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar lehrt. Solistisch ist Uwe Komischke nicht nur in zahlreichen Konzerten im In- und Ausland zu hören, sondern auch auf verschiedenen CD-Produktionen. Komponisten wie Hans Stadlmair oder Peter Michael Hamel widmen ihm Werke; bei Festivals arbeitet er mit namhaften Solisten wie Yuri Bashmet, Eduard Brunner oder Vassily Lobanov und Ensembles wie den Moskauer Solisten zusammen.