Saxophon, Solistin, Heidenheim., Stimmführer, Matthias Bruns, Violine Coaching Unterricht

Sinfoniekonzert | Cappella Aquileia | „Very British“

26. April 2020
Heidenheim
Festspielhaus
Tickets

Asya Fateyeva, Saxophon
Cappella Aquileia, Orchester der OH!
Paul Goodwin, Dirigent

Programm

Carl Maria von WeberOberon Overtüre
Mark Anthony Turnage – Man Descending
Erwin Schulhoff – Hot Sonata
Franz Schubert – Sinfonie Nr. 4 c-Moll Tragische Sinfonie

„Sanft und durchdringend in der Höhe, voll und markig in der Tiefe“ und in der Mittellage habe es etwas tief Ausdrucksvolles, urteilt Hector Berlioz in seiner berühmten „Instrumentationslehre“ über das Instrument von Adolphe Sax. Achtundzwanzigjährig zog der Belgier mit nur 30 Franc in der Tasche und dem Prototyp eines neuen Instruments nach Paris, um mit dem Saxophon weltberühmt zu werden.Trotz der zwischenzeitlichen Meriten – Sax bekam Patente und Privilegien des Königs und beschäftigte zeitweilig 100 Instrumentenbauer – wäre dieses Instrument ein Exotikum geblieben, hätten in den 1920er-Jahren nicht Jazzmusiker das Saxophon als Soloinstrument unsterblich gemacht.Zu dieser Zeit entdeckte auch der sich gerade als Bürgerschreck gerierende Erwin Schulhoff den Jazz mit seiner völlig anderen Klanglichkeit. Er wollte Hörgewohnheiten ändern und forderte „Kunst ist: Kunst nicht zur Kunst machen!“ In seiner „Hot Sonate“ verschmolz er den Jazz mit Strukturen der klassischen Sonatenform. Daraus entstand ein höchst vergnügliches, kontrastreiches und sinnliches Stück Musik.Auch der Brite Mark Anthony Turnage findet mit der Amalgamierung von Jazz-, Pop-, und Rock-Elementen in seinen gut hörbaren Kompositionen mit zeitgenössisch-klassischem Idiom begeisterten Anklang.Wie passend, dass der 1. Gastdirigent der Cappella Aquileia, der Brite Paul Goodwin, die Fänden zusammenhält und noch zwei Bilderstürmer zum Konzert beisteuert: Während Beethoven die Klassik zur Vollendung führte, schufen Franz Schubert in Wien sowie Carl Maria von Weber in Dresden und London die völlig neuen Gefühls- und Klangwelten der Frühromantik. Wobei der junge Schubert bei der „Vierten“ die Tonart von Beethovens „Fünfter“ wählt und sich mit dem Gestus der Schicksalssinfonie auseinandersetzt. Mit der dritten Schubertaufführung in Folge setzt Goodwin zu einem Schubert-Zyklus an.